Programm
INFORMIEREN, NACHDENKEN, UMDENKEN
Globale Landwirtschaft, Ernährung & Klimaschutz
Ob Ackerbau in Brasilien, Dürre in Somalia, Fleischkonsum in Amerika oder Lebensmittelverschwendung in Europa: Jedes dieser regionalen Phänomene hat Auswirkungen auf die ganze Welt.
In unseren spannenden Aktiv-Workshops wollen wir das Bewusstsein von Jugendlichen und jungen Erwachsenen dafür schärfen, wie Nahrungsmittelproduktion, Ernährung, Klimaschutz und Handel zusammenhängen, und welche Auswirkungen unser Handeln auf Menschen, Umwelt, Klima und Gesundheit hat. Gleichzeitig möchten wir aufzeigen, wie schon kleine Verhaltensänderungen von jedem von uns einen positiven Effekt für das große Ganze haben können.
Unsere Bildungsreferent*innen kommen in Ihre Jugendgruppen und erarbeiten gemeinsam mit der Gruppe aktiv das jeweilige Thema. Wir regen dazu an, die Perspektive zu wechseln und eigene Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen. Gleichzeitig stärken wir das Bewusstsein für entwicklungspolitische Aspekte und globale Zusammenhänge. Zum Abschluss werden die erarbeiteten Lösungsansätze diskutiert und Handlungsoptionen für die Zukunft aufgezeigt.
Preise
- 3 Zeitstunden: 60 €
- 5 Zeitstunden: 100 €
Das Angebot orientiert sich an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Flyer
Das gesamte Programm
In unseren spannenden Aktiv-Workshops schärfen wir das Bewusstsein von Jugendlichen dafür, wie Nahrungsmittelproduktion, Ernährung, Klimaschutz und Handel zusammenhängen. Gleichzeitig möchten wir aufzeigen, wie schon kleine Verhaltensänderungen einen positiven Effekt für das große Ganze haben können.
Agrarökologie
Ökologische Landwirtschaft für eine bessere Zukunft
Der weitverbreitete Einsatz von Ackergiften und die fehlende Vielfalt im konventionellen Anbau (Monokulturen) sind nachweislich Treiber für den weltweiten Artenverlust – nicht nur auf dem Feld. Dass es auch anders geht, stellen ökologische Anbaumethoden weltweit Tag für Tag unter Beweis.
Agrarökologie ist die Umgestaltung des Ernährungssystems nach ökologischen Prinzipien. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer*innen etwas über zukunftsfähige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme. Wir erarbeiten uns, wie eine zukunftsgerechte Landwirtschaft aussieht, die natürliche Ressourcen schont, das Klima und die Biodiversität schützt, die Natur und die Gewässer sauber hält, und die Menschenrechte achtet.
Ernährungssouveränität
Selbstbestimmter Nahrungsmittelanbau für alle
Besonders in den ärmsten Ländern der Welt werden z.B. Soja, Kaffee und Kakao angebaut und produziert, die ausschließlich in reichere Länder exportiert werden. Für die eigene Bevölkerung mangelt es dagegen an Lebensmitteln.
Damit sich die Menschen auf der ganzen Welt gut und selbstbestimmt ernähren können – ohne dabei die Umwelt zu zerstören – müssen sich unsere Ernährung und unsere Landwirtschaft grundlegend wandeln.
In diesem Workshop zeigen wir die Machtverhältnisse und Abhängigkeiten in unserem Ernährungssystem auf, und welche Rolle auch wir darin spielen. Gemeinsam mit der Gruppe suchen wir aus der Perspektive des Konzepts Ernährungssouveränität nach Lösungen für ein besseres, nachhaltigeres Ernährungssystem – und was wir alle dazu beitragen können.
Nahrungsmittelverschwendung
Ab in die Tonne: Hungern im Überfluss
Weltweit landen jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Sie gehen bei einzelnen Verarbeitungsprozessen verloren oder werden im Handel bzw. von den Verbraucher*innen entsorgt. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die nicht genug zu essen haben.
Mit jedem Lebensmittel, das im Müll landet, werden wertvolle Ressourcen wie Energie, Wasser und Ackerflächen verschwendet. Gleichzeitig könnten wir mit einem sorgsameren Umgang und einer besseren Verteilung dafür sorgen, dass diese Lebensmittel bei denen landen, die nicht genug haben, statt im Abfall.
In diesem Workshop zeigen und diskutieren wir Möglichkeiten, wie jeder von uns dazu beitragen kann, dieser Verschwendung entgegenzuwirken.
Klimakrise und Landwirtschaft
Dürre und Starkregen: Wie unser Essverhalten das Klima verändert
Die industrielle Landwirtschaft ist essenziell vom Klima abhängig – und trägt gleichzeitig maßgeblich zur aktuellen Klimakrise bei. Schon heute machen sich die Auswirkungen in Form von Trockenheit sowie fehlenden oder verschobenen Regenzeiten bemerkbar. Hitzewellen, Starkregen und Stürme sind heutzutage die Normalität geworden. All das wirkt sich massiv auf die weltweite Lebensmittelproduktion aus.
In diesem Workshop schauen wir uns genau an, welches Essen das Klima anheizt, welches es schont und wer am stärksten betroffen ist. Und was wir mit unserem Verhalten dazu beitragen können, um eine Veränderung einzuleiten.
Fleischkonsum
Warum wir uns mit Schnitzel & Co. ins eigene Fleisch schneiden
Es ist schon lange offiziell: Wir essen zu viel Fleisch. Abgesehen von den teils grausamen Bedingungen der Massentierhaltung schadet die Fleischproduktion massiv dem Klima und der Umwelt. So ist die industrielle Tierhaltung nicht nur sehr ressourcenintensiv (Wasser, Futterproduktion und Flächen für die Haltung), sondern verursacht auch deutlich mehr Treibhausgasemissionen als der Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Überdüngung durch die Exkremente von Rindern & Co. verschmutzen zudem Luft und Gewässer. Und last but not least ist ein übermäßiger und einseitiger Verzehr von Fleisch schädlich für unsere Gesundheit.
Dieser Workshop beschäftigt sich mit den globalen und lokalen Auswirkungen von Fleischkonsum und erörtert unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten – sowohl im Großen wie auch im Kleinen, sprich in unser aller Alltag.
Ökologischer Fußabdruck und Ernährung
Besseresser werden: Verantwortungsvoller einkaufen und essen
Jeden Tag verbrauchen wir Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe – einen Großteil davon über unsere Ernährung. Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks macht deutlich, wie viel Fläche für unsere Ernährung benötigt wird und wie viele Ressourcen dabei verbraucht werden. In diesem Workshop fördern wir das Bewusstsein dafür, welchen unmittelbaren Einfluss unser individuelles Einkaufs- und Essverhalten auf unseren Planeten hat – welche Ressourcen benötigt werden, um unseren Besuch bei einer Fast-Food-Kette zu ermöglichen, warum lokal und regional immer besser ist. Und zu guter Letzt berechnen wir zusammen euren Fußabdruck!
Biologische Vielfalt & Ernährungssicherheit
Es muss nicht immer Weizen sein!
In diesem Workshop lernen wir die Bedeutung der biologischen Vielfalt für unsere Ernährung kennen. Gemeinsam diskutieren wir, warum diese Vielfalt in Gefahr ist, was wir tun können, um diesen Schatz zu bewahren, und auch, welche positiven Effekte biologische Vielfalt für uns hat. Die Biodiversität ist ein ganz besonderes Gut unseres Planeten und für Menschen unverzichtbar. Natürliche Lebensräume und Arten versorgen uns mit Nahrung und Wasser, Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen und regulieren das Klima. Die Vielfalt auf den Äckern weltweit ist gefährdet, besonders durch die Veränderungen in der Landwirtschaft, durch Übernutzung, Verschmutzung von Böden und Gewässern, den Auswirkungen des Klimawandel und durch politische Vorgaben, die falsche Anreize schaffen.
Weltagrarhandel
Was hat unser Lebensmitteleinkauf mit Politik zu tun?
Wir kaufen Avocados aus Mexiko, Weintrauben aus Südafrika und Erdbeeren aus Ägypten – zu jeder Jahreszeit. Gleichzeitig werden in Europa produzierte Lebensmittel wie Milch nach Asien exportiert. Der weltweite Handel von Lebensmitteln ist für uns ganz alltäglich geworden. Dabei sind Essen und Ernährung eine politische Angelegenheit, denn unsere Kaufentscheidungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzierenden weltweit, sondern auch auf das, was angebaut wird. So führt unser Hunger auf Fleisch zu mehr Anbau von Soja – und dafür wird der Regenwald gerodet.
In dem Workshop gehen wir das Thema zum Beispiel mit dem Rollen-Reihenspiel an, bei dem die Teilnehmenden sich gedanklich in die Lage von Kleinbäuer*innen, Unternehmer*innen und Verbraucher*innen versetzen und das Ungleichgewicht so sicht- und fühlbar gemacht wird.
Ansprechpartnerin
Regina Schrader
Referentin für Bildung
bildung@agrarkoordination.de
040–392526
Ansprechpartner
Martin Rittershofen
Referent für Bildung
martin.rittershofen@agrarkoordination.de
040–392526