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ökologischer Handabdruck

Wie du mit dem ökologischen Handabdruck aktiv etwas bewegen kannst

Du hast bestimmt schon mal vom ökologischen Fußabdruck gehört. Er zeigt, wie viele Ressourcen durch deine individuelle Lebensweise verbraucht werden – also durch die Lebensmittel, die du isst, die Verkehrsmittel, die du nutzt, oder die Dinge, die du kaufst, zum Beispiel Kleidung oder technische Geräte. Der Fußabdruck bietet dir also eine Orientierungshilfe, um deinen Alltag nachhaltiger zu gestalten. 

Was genau ist der ökologische Handabdruck? 
Während der Fußabdruck unsere negativen Auswirkungen auf den Planeten misst, richtet der Handabdruck den Blick auf die positiven Veränderungen, die wir bewirken können – alleine oder als Gemeinschaft. Die Idee zu dieser Erweiterung des Fußabdrucks kommt von der indischen Bildungseinrichtung Centre for Environment Education (CEE) und wurde von den deutschen Organisationen Germanwatch e.V. und Brot für die Welt aufgegriffen und weiterentwickelt. Der Handabdruck bestärkt dich darin, aktiv mitzuwirken, um nachhaltiges Verhalten für uns und andere einfacher, selbstverständlicher oder für das neue „Normal“ zu machen. 

Oder du organisierst in deiner Schule eine Kleidertauschparty, sodass weniger Leute neue Kleidung kaufen. Oder du gründest einen Mensarat und Ihr besprecht dort, wie der Schulkiosk gestaltet werden kann. Diese Aktion sind Handabdruck-Aktionen, weil sie die Rahmenbedingungen in deiner Umgebung ändern und diese Optionen für viele Menschen zugänglicher machen – und das hat eine größere Wirkung als dein persönliches Verhalten allein. 

Warum der Handabdruck gerade für junge Menschen wichtig ist
Als junge Erwachsene habt ihr eine unglaubliche Kraft, Dinge zu bewegen. Ihr könnt eure Familie, Freunde und Mitschüler*innen beeinflussen und inspirieren. Eure Ideen haben das Potenzial, eure Zukunft aktiv mitzugestalten. Und das Beste: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie ihr euch engagieren könnt. Ob in der Schule, im Verein, in der Nachbarschaft oder sogar auf nationaler und internationaler Ebene – überall gibt es Hebel, um positive Veränderungen anzustoßen.

Um aktiv zu werden, braucht ihr vor allem erstmal drei Dinge: Wissen, Reflexion und Strategien. Ihr solltet euch fragen: Auf welchen Ebenen kann ich etwas bewegen? Wer sind die richtigen Ansprechpartner*innen? Welche meiner Stärken kann ich einsetzen? Und welche Schritte führen mich ans Ziel?

Solltet ihr euch in etwa für eine nachhaltige Ernährung und Themen der Ernährungswende einsetzen wollen, bietet der Do-It-Guide „Dein Handabdruck für die Agrar- und Ernährungswende“ von Germanwatch Ideen und konkrete Ansatzpunkte auf verschiedenen Handlungsebenen, um deinen Handabdruck mit Engagement zu Vergrößern. 

Der Guide vermittelt Wissen, warum es überhaupt eine drastische Transformation der jetzigen Ernährungssituation in Deutschland braucht und wie der ökologische Handabdruck dabei helfen kann. Neben Beispielen für euer Handabdruck-Engagement in diesem Bereich, wird auch von schon erfolgreichen Projekten berichtet und Material bereitgestellt zur weiteren Recherche und Projektplanung.

Ein paar Beispiele für Handabdruck-Ideen in der Ernährungswende findet ihr hier: 
In der (Hoch)Schule könntet ihr euch für ein nachhaltigeres Ernährungsangebot in eurer Mensa oder Kantine einsetzen, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben, um regionale und saisonale Ernährung zu fördern. Oder ihr initiiert Veggie-Tage oder -Wochen, um dem zu hohen Fleischkonsum entgegenzuwirken. Im Verein oder der Nachbarschaft könntet ihr eine Solidarische Landwirtschaft unterstützen, oder selbst eine aufbauen. Oder ihr initiiert eine Foodcoop in der Nachbarschaft, um den regionalen Einkauf zu fördern. Mit dem Handel-O-Mat könnt ihr verschiedene Ideen kombinieren und so Anregungen sammeln, wie du durch deine Handabdruck-Aktion nachhaltiges Verhalten in deiner Umgebung normalisieren kannst. Traut euch einfach anzufangen! 

Text: Elena Sartori