istock-1419952493_biopoli_ea.png

Ernährungsrat

Dir schmecken Pausenbrot und Mensa nicht? Nimm die Ernährung in der Schule in die Hand!

Ernährung fängt nicht im Supermarkt an und endet auch nicht auf dem Teller: Sie beeinflusst unsere Gesundheit, das Klima, das Tierwohl, und das Leben von Lebensmittelproduzierenden. Leider ist unsere Ernährung oft nicht nachhaltig. Aber wir können sie verbessern: Ein erster Schritt ist ein eigener Ernährungsrat für eure Schule!

Wozu brauchen wir denn einen Ernährungsrat?
In den USA haben viele Menschen in den 1980er Jahren beschlossen, dass sie gesündere und umweltfreundlichere Lebensmittel zu günstigen Preisen haben wollten. Dazu haben Sie Ernährungsräte gegründet. In diesen Räten haben sie mit vielen Menschen zusammengearbeitet: Mit Bäuer*innen, Köch*innen, Lebensmittel-Händler*innen, Politiker*innen und allen anderen, die Ernährung in der Region beeinflusst haben.

Und was macht ein Ernährungsrat an der Schule?
Ein Schulernährungsrat macht das auch. Hier kommen Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und Mensapersonal zusammen, um die Ernährung an der Schule gemeinsam zu verbessern.  

Und wie gründet man einen eigenen Ernährungsrat?
Einen Schulernährungsrat ist wie eine AG. Bestimmt findest Du Mitschüler*innen, die auch die Ernährung an Deiner Schule verbessern wollen. Es gibt ja viele gute Gründe: Wegen des Klimaschutzes. Wegen globaler Gerechtigkeit. Wegen des Tierwohls. Oder weil euch das Mensaessen nicht schmeckt. Sicher helfen euch auch Lehrer*innen dabei! 

Okay, ich habe Mitschüler*innen gefunden, die auch was tun wollen. Und jetzt?
Herzlichen Glückwunsch! Am Anfang hilft es, wenn ihr euch erst einmal einen Überblick über die Ernährung an eurer Schule verschaffen. Überlegt gemeinsam wo sich die Themen Ernährung und Schule überschneiden – und wo ihr Probleme seht. Denkt gerne weit und von Anfang bis zum Ende.

Denkt an die Nahrungsmittelproduktion

  • Vielleicht kann man ja einen urbanen Garten an eurer Schule anlegen?
  • Wo kommt das Essen aus eurer Mensa eigentlich her?
    Denkt an die Nahrungsmittelverarbeitung: Wissen eure Mitschüler*innen eigentlich, wie man lecker und gesund kocht und backt?
  • Und wie sieht es mit klimafreundlicher Ernährung aus?

Denkt an den Lebensmittelverbrauch

  • Wer bestimmt eigentlich, was für Essen die Mensa kocht?
  • Wie nachhaltig ist das Menü der Mensa?
  • Wer kann sich gesundes Essen eigentlich leisten?

Denkt auch an die Entsorgung von Lebensmitteln

  • Wird viel Pausenbrot weggeschmissen?
  • Wo landen die Essensreste aus der Mensa? 

Da haben wir drüber nachgedacht – und jetzt? 
Wenn ihr wisst, wo ihr die Ernährung an eurer Schule verbessern könnt, setzt euch ein erreichbares Ziel. Um ein gut erreichbares Ziel zu finden beantwortet am besten folgende Fragen: 

  • Was ist es, was ihr verbessern wollt? 
  • Warum ist das gerade ein Problem? 
  • Woran merkt ihr, dass es ein Problem ist? 
  • Woran merkt ihr, dass es besser wird? 
  • Bis wann wollt ihr das es besser wird?
  • Was muss wann passieren, damit es bis dahin besser wird?  

Macht euch genau klar, was ihr erreichen wollt – zum Beispiel mit dem Ausfülllen dieses Lückentextes
Wir wollen bis zum _______ folgendes erreichen: ____________. 
Das wollen wir schaffen, weil wir _________________________.
Dazu muss das passieren: _______________________________.
Das schaffen wir, in dem wir _____________________________.  

Wir haben ein Ziel ausgemacht – aber wie geht es weiter?
Sobald ihr euch für ein Ziel entschieden habt, geht es los: Am Anfang hilft es einmal darüber zu sprechen, wie häufig ihr euch trefft, wie ihr Entscheidungen fällt, was es für Aufgaben gibt und wer sie übernimmt. Schaut auch, was für Hilfsmittel ihr bereits habt oder noch braucht und mit wem ihr in Kontakt treten müsst um euer Ziel zu erreichen. Hier helfen euch Lehrer*innen oder Eltern weiter. Vielleicht hat eure Stadt sogar einen Ernährungsrat – dann könnt ihr dort nach Hilfsangeboten fragen. 

Fazit:
Einen Schulernährungsrat macht Sinn – um die eigene Ernährung klimafreundlicher, tiergerechter, und gesünder zu gestalten!

Text: Niklas Knabe  

Links & Infos